Kindergarten Semily
Wettbewerbsbeitrag
Städtebau:
Der Kindergarten befindet sich am Rand des Ortskernes. Durch die Wahl eines punktförmigen, kompakten, zentralen Baukörpers sind die Freiflächen allseitig von gleich hoher Nutzungsqualität. Die Kreisform bereichert die umgebende Bebauungs-Struktur um ein Identitätsstiftendes Landmark, das nirgends aneckt und die bestmögliche Sonnen-Belichtung generiert. Im Eingangsbereich öffnet sich der Kreis und führt zur Mitte. Gartenseitig ist eine weitere große Öffnung – als gedeckter Freibereich der Übergangsbereich zu den äußeren Freiräumen.
Architektur:
Die Qualität der Kreisform ist, neben der schützenden Wirkung, die maximale Übersichtlichkeit und die tatsächliche Gleichwertigkeit aller Räume. Das großzügige mittige Atrium bildet den idealen, geschützten Hof. Durchblicke vom Hof durch das Gebäude in die äußeren Freiräume und umgekehrt - evozieren eine sehr hohe visuelle Kommunikation, sowie die für die Sicherheit der Kinder erforderliche Übersichtlichkeit. Die innen liegenden Versorgungsräume haben allseitig Oberlichten. Neben der Energieersparnis für ersparte Belichtung wirkt das Dach leicht und die Räume großzügig. Kindgerechte Emporen, Rutschen, mehrfach nutzbare Möbel, Buntheit animieren die Kinder.
Konzept/Identifikation/Orientierung:
Um die Zielgruppe des Gebäudes - die Kinder - zu erreichen, setzen wir die Belichtung zum phantasievollen Gestaltungselement ein. In den Oberlichten sind Schablonen mit Silhouetten eingesetzt. In den 4 Gruppenräumen werden Tiermotive von 4 verschiedenen Tiergruppen verwendet. Die Tiergruppen sind: Wild-Tiere, Haus-Tiere, Wald-Tiere und Nutz-Tiere. Diese wandern im Tages und Jahresverlauf in jeweils verschiedenen Bahnen über Böden und Wände und steigern somit die Wahrnehmung des Tages und Jahreszeitenverlaufes.Vom Mittelgang aus sind die Zugänge zu den Gruppenräumen farbig akzentuiert und die Wandöffnung stellt wiederum jeweils die Silhouette eines Tieres dar. Den Gruppenräumen sind überdachte Terrassen vorgelagert. In den Vordächern sind wiederum jeweils Umrisse von Tieren eingearbeitet – mit einer der Gruppe zugehörigen farbigen Verglasung.Im Eingangsbereich finden sich Decken-Silhouetten-Motive wie Wolken, Vogel, Flugzeug, Zeppelin und Heißluftballon.
Freiraumgestaltung:
Die hochwertigen Laubbäume werden belassen, zusätzliche Bäume zur Zonierung/Gliederung gepflanzt. Einem Erdhügel im südöstlichen Eck ist eine Mulde vorgelagert – damit ist die Übersichtlichkeit gewahrt und eine Schlittenfahrt im Winter möglich. Das Atrium ist: Hauptplatz, Spielplatz, „open air“ Bühne mit Logenzuschauerplätzen vom begehbaren Dach, Treffpunkt, Rückzugsbereich und Platz zum Feiern. Ein gedeckter Freibereich im Osten des Kindergartens – als Zwischenbereich zwischen innen und außen - bietet auch an verregneten Tagen die Möglichkeit sich draußen „auszutoben“
Kooperation mit Arch. Christian Farcher als ARGE FLUXarchitekten