Kletterzentrum WUB
Wettbewerbsbeitrag für das Kletterzentrum WUB Innsbruck
Städtebau
Im Sinne einer logischen Einbettung in das Ensemble der bestehenden Umgebung, übernimmt das neue Gebäude die Breite der bestehenden WUB-Hallen und ordnet sich an der prägnanten Straßenflucht entlang des Viadukts ein. Das kompakte Volumen schließt direkt an den Bestand an und eröffnet so eine großzügige Fläche zum südwestlichen Nachbargrund. Diese Fläche verbindet nicht nur räumlich die Ing.Etzel-Gasse mit der Sill-Promenade, sie bietet darüber hinaus genügend Platz für die notwendigen KFZ-Stellplätze, ermöglicht den Durchgang für FußgängerInnen und RadfahrerInnen und kann bei Kletterwettbewerben mehr als 6000 Zuschauer fassen. Der Bereich zur Sill wird gänzlich von Bebauungen freigehalten. Begrünte Flächen, "Sillgärten", dehnen die Uferpromenade in das Areal aus. Der ondulierende Wechsel von begrünten und befestigten Flächen leitet Passanten der Uferpromenade in den freien Platz. Die Grünflächen kommen dem Bedarf nach Naherholungszonen im städtischen Bereich nach, die befestigten Flächen dienen den Anforderungen an moderne urbane Freiflächen und können für Veranstaltungen genutzt werden.
Landmark
Die prägnante Form der neuen Kletterhalle, gepaart mit der von der Bahn einsehbar ausgerichteten Kletterwände, lassen die neue Halle zum weithin sichtbaren Icon des Klettersports ins Innsbruck werden.
Gebäude-Form
Raumorganisation und Konstruktion leiten sich vom pragmatischen Gewerbebau ab, sind aber durch die spannende Anordnung der verschiedenen Raumvolumina um eindrucksvolle Raumerlebnisse erweitert. Vom Rückgrat der Halle, welches im rechten Winkel zur Bahntrasse angeordnet ist, breiten sich in beide Richtungen die Kletterwände bis zu einer Höhe von 17m aus, auf der SW-Seite im Freien und gespiegelt auf der NO-Seite im Innenraum der Halle. Das die beiden Bereiche überspannende Dach übernimmt spielerisch die Dachform der bestehenden WUB-Hallen. Der Raum zwischen Rückgrat und Bestandshallen wird verglast und bildet die Indoor-Kletterhalle aus. Das Gebäude ist multifunktional und wandlungsfähig, eine spätere Umnutzung steht in keinem Widerspruch zur Form oder Struktur.
Organisationsprinzip
Entlang der Achse zwischen neuer Halle und Bestandsgebäude - beidseitig der ehemaligen Außenwand der WUB-Halle - entwickelt sich die Erschließungszone des Kletterzentrums. Bewegt man sich entlang dieses "Normalweges" durch das Gebäude erlangt man Einblick in alle Kletter- und Boulderbereiche und erfasst Gebäude und Besucher ähnlich dem Abschreiten des Wandfußes in einem Klettergarten in der freien Natur. Durch die zahlreichen Öffnungen in der Bestandswand besteht auch eine Querbeziehung zwischen neuer und alter Halle. Der Eingang in das Kletterzentrum ist genau an der Grenze zwischen alter und neuer Halle angeordnet. Café, Foyer, Kassa und Shop bilden einen Empfangsbereich, der sich zum vorgelagerten Platz und zur Haupthalle hin orientiert. Die Service- Zonen (Garderoben, Verwaltung, etc.) und die Boulderbereiche sind im Bestand situiert, die Vorstiegskletterbereiche in der neuen Halle.An der Süd-West-Fassade des Gebäudes sind - eingefasst durch Dach und seitliche Wandscheiben - die Outdoorkletterwände angeordnet. Aufgrund der Ausrichtung können diese auch im Winter an milden Tagen beklettert werden. Im Sommer werden sie in den Abendstunden durch Sonnensegel beschattet und somit ist eine ganzjährige Nutzung möglich. Die markante, trapezförmige, zur Sill orientierte "Head-Wall" kann, publikumswirksam, auch beklettert werden. Die barrierefreie, vertikale Erschließung erfolgt über die 50 Meter lange Rampe in der Haupthalle. Über leicht geneigte Flächen kommt man bis zum Außenkletterbereich, der über den Wettkampfboulderwänden angeordnet ist.
Leistungen
Wettbewerbsbeitrag in Kooperation mit Arch. DI Markus Taxer